Fundamentale Aktienbewertung des PEG Ratio´s
In der fundamentalen Betrachtungsweise von Aktien gibt es unzählige Möglichkeiten und Kennzahlen. Angefangen bei dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), dem Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) findet ich das PEG-Ratio eine sehr wertvolle Hilfe, um ein Unternehmen zu bewerten.
Folgenden Fragen wollen wir in diesem Artikel nachgehen:
Wie berechnet man das PEG Ratio
Was macht das PEG-Ratio gegenüber dem KGV so wertvoll
Warum ist das PEG-Ratio trotz allem nicht der “Heilige Gral”
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Wie berechnet man das PEG Ratio bei einer Aktienbewertung
In der Vergangenheit gab es viele Börsianer, die ausschliesslich sich auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis konzentrierten. Warum aber aus meiner Sicht das PEG Ratio wesentlich besser für die Aktienbewertung ist, erfährst Du weiter unten. Lass uns erst einmal das PEG Ratio berechnen.
Das PEG Ratio ergibt sich, indem man das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) durch das geschätzte Gewinnwachstum dividiert. Dabei wirst Du letztlich drei Werte oder Möglichkeiten erhalten.
PEG > 1 man geht von einer “Überbewertung“der Aktie aus
PEG = 1 man geht von einer “fairen Bewertung” der Aktie aus
PEG < 1 man geht von einer “Unterbewertung“der Aktie aus

Was macht das PEG Ratio bei der Aktienbewertung gegenüber dem KGV so wertvoll
Das KGV wird oft dazu genutzt zu erklären, wie lange man ein Investment halten muss bis sich das Investment rentiert. Betrachtet man beispielsweise das KGV von 20 isoliert könnte man sagen, dass sich das Investment zum Kurs nach 20 Jahren “amortisiert” hat.
Unberücksichtigt dabei bleibt, dass es auch Unternehmen gibt, die gerade im schnellen Internetzeitalter schnelle und hohe Gewinne machen. Über eine fundierte und schnelle Generierung von Gewinnen, letztlich also einem schnellen Gewinnwachstum, wird natürlich die Einzelbetrachtung des KGV relativiert.


Hier einmal ein bildliches Beispiel zur Erklärung.

Würde man das KGV von 20 alleine betrachten, ginge man davon aus, dass die Aktie sportlich bewertet ist. Geliebt werden normalerweise KGV´s zwischen 8-12. Das aber eine Aktie mit einem KGV von 20 trotzdem interessant sein kann zeigt, dass ein (geschätztes) Gewinnwachstum von 50% p.a. die Interpretation des KGV´s relativieren kann.
Wächst also ein Unternehmen über mehrere Jahre mit 50% Gewinnwachstum kann das der nächste Überflieger oder die nächste Trendaktie werden. Im Anschluss an diesen Artikel habe ich Dir einmal ein paar Bücher verlinkt, bei denen man auf ein gutes Gewinnwachstum achtet.

Du siehst also, dass das PEG Ratio wesentlich “ehrlicher” in der Aktienbewertung mit dem Unternehmen umgeht. Darum wird es auch oft “dynamisches KGV” genannt. Lass uns jetzt einen Schritt weiter gehen und uns die Anwendung in der Praxis ansehen.
PEG Ratio in der Anwendung einer Aktienbewertung
Auf nachfolgenden Chart habe ich Dir einmal die berechneten PEG Ratio´s eingezeichnet. Du siehst hier alle 3 Varianten von neutral, unterbewertet bis überbewertet. Der Apple Chart zeigt anhand des Kursverlaufs, dass auch die PEG Ratio´s zu den berechneten Zeiträumen stimmen.
Trotz allem will ich davor warnen, dass man die PEG Ratio´s jetzt so interpretiert, dass sie einen guten “Timing-Faktor” abgeben können. Das PEG Ratio sollte für jeden Anleger nur EIN ENTSCHEIDUNGSKRITERIUM von noch anderen sein. Ich würde ihn mehr als Filter benutzen wollen, gerade bei einer Auswahl von mehreren Investmentkandidaten.

PEG bei der Aktienbewertung der Heilige Gral?
Stellt sich natürlich zum Schluss die Frage, ob das PEG Ratio nun der Heilige Gral bei der fundamentalen Aktienbewertung ist. Egal was man an der Börse tut, man arbeitet immer mit Daten aus der Vergangenheit. Man interpretiert diese und versucht sie in die Zukunft hochzurechnen. Und hier zeigt sich auch die Schwäche des PEG Ratio.
Man schätzt die Gewinne bzw. geht von einer Fortschreibung dieser aus. Stimmen diese dann nicht, ist das PEG Ratio auch nicht mehr so hochwertig, wie es zu Beginn schien.